Abschied nehmen

Es sind nur noch wenige Tage bis es wieder zurück in die Heimat geht. Es sind die berühmten gemischten Gefühle, die jetzt so in mir rumschwirren. Es stellt sich bei vielem jetzt die melancholische Stimmung ein – das letzte Mal im Büro, das letzte Mal im Foodcourt um die Ecke essen, das letzte Mal KL by night … Natürlich freue ich mich auch schon auf Deutschland, meine Familie und meine Freunde, war ja jetzt auch schon eine lange Zeit, aber andererseits werde ich auch das Leben hier sehr vermissen und so wird der nahende Anschied immer noch größtenteils verdrängt. Mit einigen Leuten hieß es schon Abschied nehmen, da sie in den Urlaub gefahren sind und nicht mehr da sind, wenn ich fliege, aber das ist auch momentan noch sehr unwirklich, weil ich ja immer noch hier bin. Komische Gefühle gerade!

Um meine Erfahrungen dieses Jahres nochmal zusammen zu fassen, hier mein Artikel für das Jahrbuch von AFS Malaysia – allerdings in Englisch:

All about makan

Coming to Malaysia, to a country I didn’t know and with another culture was the biggest decision so far in my life and the best decision I could ever make though. What I experienced here is so completely different from all what I experienced before as it was my first time out of Europe.

The first thing that comes in my mind when I think about Malaysia is MAKAN. Malaysians love food and celebrate their meals as something special. Food is the most important thing for them and so “sudah makan?” (“Have you eaten?”) is always the first questions when you come home. That’s one of the things I really love in Malaysia and I’m now also addicted to Malaysian food, especially to the Indian cuisine with the delicious Cheese Naan, Roti Canai, Banana Leaf Rice, Tandoori Chicken … but also to Nasi Lemak, Teh O Ais Limau and all the goreng goreng. I will really miss the evenings out at the Mamak and the cheese naan nights as well as to get food 24/7.

Another wonderful thing in Malaysia is the multicultural diversity that allowed me to experience not only one but many cultures, religions and traditions. I celebrated Hari Raya in Kelantan on a small island near Kota Bharu in a Malay hostfamily together with my “Pantai Suri Gang”. We visited many houses and met new people and of course eat and sleep a lot. It was really kampung feeling as the island had not more than 100 inhabitants. Back in KL a lot of open houses followed. Although it was very tiring to meet so many people, you don’t know I like this idea of opening your house for everybody and celebrating and eating (of course!) together. I felt always welcomed and had really nice talks. Not to mention the lots of delicious food.

Very memorable was the Thaipusam festival. We went to the Batu Caves at night. It was really overwhelming, the big crowd with thousands of people, in between dancing worshipers, pierced mans in fully Trance and Hindus who are wearing heavy frames without feeling any pain. It was really shocking in some way but otherwise it was amazing to be part of this spectacle with all its colors and sounds.

Thank you to my hostfamily who welcomed me in their family and share their life with me! Thanks to everyone in the national office for the great time and support. I really enjoyed my working hours and learned a lot every day. Thanks to all the wonderful people who enriched my life and became close friends. Thanks for all the happy days full of laughter, for help me whenever I had a problem and for bringing me to all the cool locations and nice makan places with the best food in town. I had a lot of fun with all of you! Danke! I will really miss you, guys! And last but not least terima kasih Malaysia for this formative and colorful year. It was an awesome adventure! Jumpa lagi!

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Das brandneue Jahrbuch für den Jahrgang 2013/2014 in Malaysia 

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Meine Seite

Dann jetzt aber zu meinen letzten Wochen hier. Es hieß nochmal einiges in Angriff nehmen, was schon seit langem geplant war. So machten wir uns letztes Wochenende auf in die Lüfte – zum Paragliding! Wir hatten das schon lange vor und nun hat es kurz vor Schluss dann endlich geklappt. John, Izyan und ich fuhren zum Bukit Jugra, wo ein Ehepaar Paraglidingflüge organisiert. Zusammen mit einem erfahrenen Paraglider ging es dann los. Ich durfte dann aber erstmal 10 Minuten startbereit in der knallenden Sonne warten, da einfach kein Wind kommen wollte. Dann hieß es aber endlich: „Run, run, RUUUN … yeaah!“. Es war aber leider recht kurz (ca. 3Minuten), da der Wind nicht stark genug war. Es hat sich aber auf jeden Fall trotzdem gelohnt. Es ist ein unglaubliches Gefühl so in der Luft zu schweben. Und auch wenn mir kurz vor dem Start doch etwas mulmig war, habe ich mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt.

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Bereit zum Starten

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Kameracheck

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 Up in the air

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Einfach nur wundervoll!

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Blick vom Start“hügel“

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Neben den ganzen Paraglidern ist dann plötzlich auch noch ein Helikopter gelandet. Er war auf der Suche nach Ueberlebenden eines verunglückten Schmugglerschiffs aus Indonesien

Dann hatte ich auch noch das Vergnügen den Beginn der Weltmeisterschaft in einem anderen Land zu erleben. Am Anfang war ich etwas traurig, dass ich die Spiele nicht in Deutschland kann, aber zum Viertelfinale bin ich ja wieder in der Heimat. In Malaysia ist es außerdem nochmal etwas spezieller, da sie ja selbst kein eigenes Team im Wettbewerb haben und hatten auch noch nie eins. Die Malaysier suchen sich also einfach andere Teams die sie unterstützen können. Deshalb habe ich auch schon viele im Deutschlandtrikot gesehen. Man ist allerdings flexibel und wechselt bei einem frühzeitigen Ausscheiden einfach das Team (und hier waren viele Spanien & Italien Fans). Man möchte ja Spaß haben und sich mit seinem Team freuen können. Eine Kollegin war zum Beispiel immer Spanienfan, nach dem schlechten Start ist sie aber direkt zu ihrem zweiten Liebling England gewechselt und ist nun schließlich begeisterter Deutschland- und Frankreichfan. Ist eigentlich schon ganz witzig! Unsere Freunde sind natürlich Deutschlandfans und so können wir die Spiele mit ihnen zusammen gucken. Dann ist da auch noch die Uhrzeit … die Spiele laufen hier vom 0:00 – 6:00 morgens! Meistens hatten wir Glück und Deutschland hat um Mitternacht gespielt, aber beim Spiel gegen Ghana (lief hier um 3:00 nachts) haben wir uns vorher auch nochmal hingelegt. Es so komisch, sich mitten in der Nacht Spiele anzusehen, für die Menschen in Asien aber normal! Dinge, über die man vorher gar nicht so wirklich nachgedacht hat. Manchmal haben wir die Spiele auch mit Party gehen verbunden und im Club wurde doch dann tatsächlich um 2:00 statt der Musikvideos, das Spiel Niederlande: Spanien gezeigt. Das erste Deutschlandspiel haben wir mit Partymusik im Hintergrund gehört. Schon ein bisschen absurd!

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Deutschland Stammtisch mit 11 FAX 😉

 

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Beeindruckende Gebäude und eine bedrückende Geschichte – Kambodscha Teil II

In Woche 2 ging es dann alleine von Siem Reap mit dem Bus nach Battambang (diesmal wirklich ein Bus, trotzdem nicht wirklich viel bequemer, da die Plätze nun mal nicht für große Europäer gemacht sind). Battambang ist ein kleines Kolonialstädtchen mit angeblich französischem Flair, was ich persönlich aber nicht so finde. Ein bisschen merkt man den französischen Einfluss, vorallem beim Essen (endlich mal wieder vernünftige Baguettes!), aber das gilt eigentlich für das ganze Land. Aber ich war auch nur einen Tag da. Am Busbahnhof herrschte erstmal ordentlich Gewusel. Die Tuktuk-Fahrer hatten uns 5 Weiße schon vor dem Aussteigen entdecken und drängten sich jetzt in übertriebener Ueberzahl um uns, dabei schrien sie in einer Lautstärke die jeweiligen Preise der Hotels. Wir konnten kaum unser eigenes Wort verstehen, verständigten uns dann aber nach einer Weile darauf, gemeinsam in ein Hostel zu fahren, dass mir meine Schwester von ihrer vorherigen Reise empfohlen hatten. Das Tuktuk war dann übrigens frei, was den Sinn des ganzen Gebrülles nochmal mächtig in Frage stellt. Aber die Fahrer bekommen stattdessen Provision von der betreffenden Unterkunft. Kaum eingecheckt ging es dann auch direkt los zur ersten Unternehmung, denn der Tag sollte ja genutzt sein. Gemeinsam mit den Europäern aus dem Bus fuhren wir zunächst zum angepriesenen Bambuszug, mit dem es dann schneller als gedacht ca. 1,5 Stunden durch die Natur ging. Im Anschluss ging es dann zu den Fledermaushöhlen. Kaum dämmert es ein bisschen kommen dort dann Millionen (und ich übertreibe nicht) von Fledermäusen raus. Es ist schon sehr beeindruckend das zu beobachten, auch weil die Fledermäuse immer in einer bestimmten Formation fliegen und man dann am Himmel die schwarzen Schwärme  überall entdecken kann. Da es in Battambang ansonsten nicht mehr viel anderes zu erleben gibt, bin ich dann schon frühzeitig am nächsten Tag in die Hauptstadt Phnom Phen gefahren.

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Bambootrain

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Bei Gegenverkehr wird einfach ein Fahrzeug kurzerhand vom Gleis genommen

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Batcaves – so unglaublich wieviele Fledermäuse da plötzlich rausgeflogen kamen

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Battambang City!

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Nach einer weiteren weniger angenehmen Busfahrt in Phnom Phen angekommen, fand ich zum Glück direkt ein nettes Hostel direkt im Zentrum, indem ich dann mein 1-wöchiges Backpackerleben genießen konnte. Das Hostel hat sogar ein eigenes Kino, indem internationale Filme gezeigt werden, sodass ich das Vergnügen hatte einen schönen indischen Spielfilm zu sehen (wenn es interessiert „The Lunchbox“).

Phnom Phen ist eine süße Stadt, die aber nicht wirklich mit Hauptstädten wie Kuala Lumpur vergleichbar ist, da sie doch ein bisschen überschaubarer ist. Aber im Vergleich zu den anderen kambodschanischen Städten, merkt man schon einen Unterschied. Es wirkt dann doch etwas voller und geschäftiger und natürlich stehen hier die ganzen wichtigen Denkmäler und großen Gebäude (riesige Wolkenkratzer sucht man aber trotzdem vergeblich). Trotz allem merkt man aber auch die Armut der Menschen viel mehr. Auf den Straßen sieht man viele Bettler und Obdachlose, aber nichtsdestotrotz sind alle immer noch am Lachen.

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Denkmal zur kambodschianisch-vietnamesischen Freundschaft – in Erinnerung an die Befreiung Kambodschas von der Herrschaft der Roten Khmer durch die Vietnamesen

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Der König von Kambodscha. Laut meinem Tuktuk-Fahrer wohl vom anderen Ufer, da er mit 50 immer noch nicht verheiratet ist und einen leichten femininen Tatsch hat

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Das Siegestor – nur der König und seine Familie sowie ranghohe Gäste dürfen dort hindurch

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Der Königspalast

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Die Silberpagode, in der sich die Schätze befinden

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Die Statue des früheren Königs. Es war eigentlich mal eine Statue von Napoleon, die er damals während der französischen Kolonialzeit als Geschenk mitgebracht hat. Inzwischen wurde aber sein Kopf gegen den des Königs ersetzt.

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Ein traditionelles Khmerlied

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Centralmarket mit ganz vielen tollen kleinen Sachen zum Shoppen

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Tuktuk

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Die Straßen von Kambodscha

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Flusspromenade

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Das Unabhängigkeitsdenkmal und ganz viel Verkehr

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Der ehemalige König

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Aerobic!!!

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Nachtmarkt

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Dann zu einem wichtigen Teil der kambodschanischen Geschichte – die Schreckensherrschaft der Roten Khmer ab 1975. Einige von euch haben vielleicht davon gehört, da es damals auch in Deutschland ziemliche Wellen geschlagen hat, auch wenn das wahre Ausmaß erst nach dem Ende der Regentschaft bekannt wurde. Unser der Herrschaft von Pol Pots wurde in „Demokratisch Kampuchea“ jeder beseitigt, der nicht in das Konzept der Roten Khmer passte, dazu gehörten vorallem Intellektuelle (alle die lesen konnten oder min. eine Fremdsprache sprechen) und Geistliche. Die Menschen wurde aus den Städten vertrieben und auf dem Land angesiedelt, um einen Bauernstaat zu errichten, viele wurden dabei von ihren Familien getrennt. Viele straben dabei an Hunger und Krankheit oder in einer der 100 Vernichtungslager, in denen tausende Menschen brutal und schnell getötet wurden. In den 4 Jahren der Schreckensherrschaft wurden ca. 1/3 der Bevölkerung getötet worden. Nach außen hin war kaum etwas von den Schrecken bekannt und so wurde die Regierung noch bis zum Ende von den westlichen Ländern als legitim erklärt. Erst nach der Befreiung durch die Vietnamesen wurden die vielen Vernichtungslager entdeckt und das wahre Ausmaß öffentlich.

Ich habe eines der größten Vernichtungslager in der Nähe Phnom Phens besucht, die sogenannten „Killing Fields“. Dort wurde die Geschichte sehr gut aufgearbeitet. Man bekommt einen Audioguide, auch auf Deutsch, der einen durch das Gelände führt. Man bekommt so einen guten Eindruck von den Geschehnissen und kann das Tempo selbst bestimmen. Zwischendurch hat man auch die Möglichkeit Berichte von Betroffenen (Ueberlebende genauso wie ehemalige Henker des Vernichtungslagers) anzuhören, die teilsweise schon ziemlich schockierend sind. Bei den Massengräbern sind auch noch einige Kleidungsfetzten und Knochen zu sehen, wodurch das ganze nochmal realistischer wird.

Im Anschluss ging es dann auch noch ins Tuol-Sleng-Museum. Die ehemalige Schule wurde zu Zeiten der Roten Khmer als Gefängnis benutzt. Dort hat man vieles noch so gelassen wie zu Zeiten des Gefangenenlagers, sodass es alles immer noch sehr bedrückend wird. Man kann sich genau vorstellen wie die Gefangenen dort gefoltert wurden und unter welchen Umständen sie dort gelebt haben müssen. Ich fand es trotz der bedrückenden Stimmung, aber trotzdem interessant so etwas über die Vergangenheit Kambodschas zu erfahren.

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Die Mahnmal Pagode, in der auch die Schädel der gefunden Leichen aufbewahrt werden

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Das Gelände rund um die Killing Fields

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Massengrab

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Dieser Baum wird „Killing tree“ genannt, weil dort vorallem Babys und Kinder erhängt oder getötet wurden, indem ihre Köpfe gegen den Stamm geschlagen wurden

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Einige der gefundenen Knochen

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Das Tuol-Slong-Gefängnis

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Die Gefängnisregeln

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Das Gelände mit Galgen

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Der Stacheldraht stammt noch aus den Zeiten des Gefängnises. Er wurde angebracht, damit die Leute aus dem oberen Stockwerk sich nicht aus dem Fenster stürzen können

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In die früheren Klassenzimmern wurden kleine Zellen gemauert, die so klein sind, dass sich ein ausgewachsener Mann dort nicht richtig ausstrecken kann

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Tempelrun und Süßwasserdelfine – Kambodscha Teil I

Ein Urlaub jagd den nächsten und so sieht es vielleicht so aus als hätte ich nur Urlaub gemacht, aber eigentlich hab ich nur im März plötzlich festgestellt, dass ich noch einige Urlaubstage zur Verfügung hab und die sollen natürlich auch nicht verfallen. Da passte es dann auch ganz gut das meine Schwester zur erneuten Visumverlängerung noch einmal ausreisen musste. Diesmal wollten wir gemeinsam ein neues, fremdes Land bereisen – also 2 Wochen Kambodscha. Aus organisatorischen Gründen aber jeweils eine Woche alleine und eine gemeinsam. Direkt nach meinem Abschlusscamp, bei dem mir beunruhigend bewusst wurde, dass der Abschied immer näher rückt, ging es dann Ende Mai los. Ich traf mich mit Lenia in der Backpackerhauptstadt Siem Reap. Sie war davor schon eine Woche alleine rumgereist.

Kambodscha ist mal wieder so ganz anders als die anderen Länder, die ich bisher in Südostasien bereist habe und gleichzeitig aber auch wieder ählich – same same but different! Man sieht die Armut der Menschen viel deutlicher und alles ist irgendwie dreckiger. Billiger ist es deswegen trotzdem nicht so wirklich, zumindest im südostasischen Bereich, aber als Weißer muss man auch immer min. das Doppelte drauf zahlen.

In Siem Reap dann direkt das erste Highlight: die Tempel von Angkor. Zusammen mit ein paar anderen Leuten aus unserem Hostel machten wir uns am frühen Morgen gegen 4:30Uhr auf den Weg, um den Sonnenaufgang zu betrachten. Das Gebiet mit allen Tempel ist riesig, um die 400qm und man braucht mehrere Tage um sich alle Tempel anzugucken. Wir haben uns für die 1-Tages-Tour mit den größten und bekanntesten Tempeln entschieden.

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Sonnenaufgang über Angkor Wat

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Angkor Thom, auch Tomb Raider Tempel genannt – einer der bekanntesten und beeindruckendesten Angkortempeln, da sich ein Baum darin verwachsen hat

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Touristenfoto

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Nach ein paar Tagen in Siem Reap fuhren wir nach Kratie, ein kleines Städtchen im Osten Kambodschas. Laut Reisebüro sollte die Fahrt im Bus(!) ca. 8 Stunden dauern. Da es aber Kambodscha ist, lief natürlich nichts wie angenommen und der Minivan mit dem wir vom Hostel zum Busbahnhof gebracht werden sollten, wurde kurzerhand zu unserem Gefährt für die ganze Strecke – also schön zusammengequetscht versuchen zu schlafen. Was dann aber aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse nicht wirklich möglich war. Wir sind auch eine komplett andere Strecke gefahren (statt südlich sind wir nördlich gefahren), da wir mit den Leuten, die nach Laos wollten zusammen gelegt wurden. Bis zum Schluss waren wir uns nicht so sicher, ob wir wirklich in Kratie ankommen oder dann doch einfach alle zur laotischen Grenze gefahren werden. Zwischendurch nochmal kurz in die Fähre ab übern Fluss und 2 Stunden auf den nächsten Minivan warten. Nach 12 Stunden kamen wir dann endlich in Kratie an.

Am nächsten Tag machten wir uns dann zu der Attraktion auf wegen der wir überhaupt erst nach Kratie gefahren sind: Süßwasserdelfine im Fluss beobachten! Erst aber noch ein kleiner Zwischenstopp an einem Meditationszentrum von buddhistischen Mönchen. Danach ging es dann mit dem Boot raus zum Delfine gucken. Wir hatten eine gute Zeit erwischt und waren bis auf ein kleines Fischerboot die Einzigen auf dem Fluss. Nach kurzer Zeit ging es dann auch schon los und wir haben den ersten Delfin gesehen, gefolgt vom nächsten und noch einem. Flussdelfine sind allerdings ein bisschen anders als die Delfine aus dem Meer. Sie sehen mehr aus wie kleine Wale oder Roben und springen nicht so hoch aus dem Wasser, wie man sich das vielleicht bei Delfinen so vorstellt. Es war aber trotzdem sehr schön und dafür hat es sich schon sehr gelohnt nach Kratie zu fahren.

Als wir abends durch die Straßen gelaufen sind, haben wir dann direkt noch einen Teil der kambodschanischen Kultur kennengelernt. Abends finden sich Gruppen zusammen, um dann gemeinsam Aerobic zu machen. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen direkt mal mitzumachen. Ein kleiner Wagen vom finnischen Roten Kreuz ist vorgefahren und hat dann ganz laut Musik angedreht. Es war schon sehr witzig die anderen Teilnehmer zu beobachten. Manche mehr, manche weniger motiviert. Hauptsächlich Frauen mittleren Alters, aber auch einige Jüngere und Ältere und auch Männer, einige noch in Anzug und Hose. Später in Phnom Phen konnte ich solche abendlichen Aerobicstunden noch häufig beobachten. Lustig anzusehen und toll, dass die Kambodschaner um ihre körperliche Fitness bemüht sind, auch trotz der Hitze. Unser Aerobicerlebnis war dann noch zusätzlich speziell, weil plötzlich ein Gewitter aufgezogen ist (bei der Hitze nicht ungewöhnlich in Kambodscha. Als ich dort war hat es fast täglich dort gewittert – meistens aber ungefährlich). Es hat nicht geregnet, sondern nur gedonnert und geblitzt. Ich hab noch nie so viele Blitze um mich herum gesehen – und das in allen Farben. Es war atemberaubend!

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Auf der Fähre Richtung Kratie

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Das Meditationscenter

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Die Häuser der Mönche

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Tuktuk Selfie

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Auf dem Boot zum Delfine gucken

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Cambodia ❤ 

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Die Delfine waren immer zu schnell für ein Foto – hinten rechts in der Ecke kann man aber ein bisschen was erkennen

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Auf dem Rückweg wurde es dann wieder voll!

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Wenn drinnen kein Platz mehr ist …

Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Siem Reap, da Lenia von dort aus ihren Flieger zurück nach Indonesien nehmen musste. Vorher hatten wir aber noch ein paar Tage zusammen. Gemeinsam mit anderen Leuten aus unserem Hostel probierten wir die lokale Spezialität: geröstete Insekten. Was zunächst erstmal ekelig klingt und auch aussieht, schmeckt eigentlich gar nicht schlecht, Wie etwas nussige Chips. Wir haben Graßhüpfer und Spinnen probiert. Für jeden Tag ist das aber nichts. Es ist halt doch jedesmal wieder eine Überwindung das zu essen, weil es einfach so ekelhaft aussieht (an der Spinne waren noch die kleinen Härchen und alles zu sehen).

Wir haben auch noch die Floating Villages (Schwimmende Dörfer) besucht. Mit einem Boot sind wir zu einem See gefahren, auf dem Menschen leben. Ihre Häuser sind auf riesigen Flößen festgemacht. Der Trip war eine gebuchte Tour, sodass wir natürlich das volle Touristenprogramm mitgemacht haben. Ständig Leute, die einem etwas andrehen wollen und als Höhepunkt noch eine feine Touristenfalle. Auf dem Program stand eigentlich nur Floating Villages mit Krokodilfarm und Sonnenuntergang. Plötzlich sollte es aber auch noch in eine Schule der Gemeinde gehen und alle wurden gebeten etwas für die armen Kinder zu spenden. Da manche aber nicht so gerne Bargeld geben wollten, sind wir vorher noch zu einem Supermarkt gefahren, um den Kindern Essen zu kaufen. In dem Supermarkt gab es aber nur Lollis und große Reissäcke, 50kg für 50 Dollar. Spätestens da wurde uns klar, dass man uns verarscht. 1 Dollar pro Kilo ist auch mit Lieferzuschlag (da ja alles vom Festland her gebracht werden muss) etwas übertrieben. Ausserdem hatten wir auch den starken Verdacht, dass die Kinder überhaupt nichts von dem Reis bekommen, sondern dieser einfach später wieder im sogenannten Supermarkt landet. In der Schule selber war es dann auch nicht so spannend. Gelangweilte Kinder, die Fernsehen gucken (um 18Uhr ist eben auch keine Schule mehr) und ein paar Touristen, die versuchen mit ihnen zu kommunizieren. Wir sind dann auch relativ schnell wieder abgehauen. Damit das jetzt hier keiner falsch versteht. Ich finde es gut, wenn Kinder die Möglichkeit bekommen zur Schule zu gehen und gebe dazu auch gerne eine kleine Spende. Wenn man aber so eine offensichtliche Show abzieht und die kleinen Kinder damit reinzieht als Touristenfalle, find ich das nicht mehr so klasse. In Siem Reap gibt es auch ganz viele Frauen, die Touristen nach Milch für ihre Babys fragen. Die Touristen kaufen ihnen dann Milchpulver (natürlich wollen sie das teuerste) und danach gehen die Frauen zurück und tauschen das Pulver für 75% des Kaufpreises wieder um. Die Babys dind dabei meistens auch noch mit irgendwelchen Drogen vollgepumpt, damit sie nicht schreien und verzweifelter aussehen. Traurig aber leider wahr!

Zurück zu den Floating Villages! Nach der Abzocke waren wir zwar noch etwas verärgert, aber wurden aufgrund des wundervollen Sonnenuntergangs wieder besänftigt, sodass es doch noch ein sehr schöner Ausflug war. Vorallem weil wir danach noch mit ein paar Leuten von der Bootstour schön essen waren inklusive traditioneller Tanzvorführung.

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Geröstete Insekten, yummi!

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Rivercruise zu den Floating Villages

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Eine schwimmende Kirche

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In der Regenzeit ist das ganze Gras überflutet – bis zu den Stelzen des Hauses im Hintergrund

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Der schwimmende Supermarkt

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Die Kinder lassen einen Drachen steigen

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Noch eine Kirche

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Besagte Schule. Wir haben extra keine Fotos von den Kinder drinnen gemacht.

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Krokodilfarm

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Wunderschöner Sonnenuntergang

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Traditioneller Tanz

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Am nächsten Tag hiess es dann Abschied nehmen. Für Lenia ging es wieder zurück nach Indonesien und ich machte mich alleine auf den Weg nach Battambang …

Fortsetzung folgt 🙂

 

 

 

Auf den Spuren des Tsunami von 2004 – Banda Aceh

Hier ein etwas verspäteter Blogeintrag zu meinem Indonesien Kurztrip im Mai.

Schon wieder langes Wochenende, diesmal dank des buddhistischen Feiertages „Wesak-Day“. Es ging mal wieder nach Indonesien, aber diesmal auf die Insel Sumatra und in das Küstenstädtchen Banda Aceh. Es hat den Ruf ziemlich muslimisch zu sein und so hat mich erstmal jeder verwundert angeschaut, wenn ich ihm erzählt habe, dass es mich ausgerechnet dort hinverschlägt. Ich bin aber nicht alleine gefahren, sondern mit meiner Freundin Mala, die vor ein paar Jahren ein Austauschjahr in Deutschland gemacht hat und deren Familie aus Banda Aceh stammt. Sie hat mich eingeladen mit mir dort hinzufahren und da hab ich natürlich nicht nein gesagt. Die Stadt wurde sehr stark von dem bekannten Tsunami am 26.12.2004 getroffen, seitdem ist sie dank der Hilfe vieler anderer Staaten wieder größtenteils aufgebaut worden , aber einige Stellen erinnern immer noch (mit Absicht) an das Unglück, bei dem mehrere 100.000 Menschen allein in Aceh gestorben sind.

Wir übernachteten während unseres Aufenthalts im Haus von Malas Halbschwester, die uns auch ein bisschen mit dem Motorrad rumgefahren hat. Am Anfang war das zwar etwas ungewohnt, da der indonesische Verkehr nochmal etwas chaotischer ist als der malaysische (Es wird einfach die ganze Zeit gehupt, egal ob beim überholen, abbiegen oder aus Langeweile und rot wird sowieso komplett ignoriert. Wir haben zwischendurch auch nie angehalten.), außerdem war es auch ganz witzig als große Person hinten drauf zu sitzen, wenn die Fahrerin eine kleine zierliche Person um die 1,50m ist. Nach einer Weile hatte ich mich auch daran gewöhnt und es richtig genossen. Wir besuchten viele Stellen, an denen man das Ausmaß des Tsunamis sehen konnte, wie Boote, die damals weit aufs Festland gespült wurden und dort als Erinnerung und Touristenattraktion gelassen wurden. Im Tsunamimuseum konnte man Videos und Bilder des Unglücks, aber auch des anschließenden Wiederaufbaus betrachten. Man konnte außerdem durch einen langen dunklen Gang, dessen tropfende Wänden einem erschreckend klar gemacht haben wie hoch die Wellen damals waren (höher als ein zweistöckiges Haus). Das hat es dann doch irgendwie noch realistischer gemacht!

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Auf dem Mofa mit dem Mann von Malas Schwester

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Dieses Schiff ist das Größte das damals weit ins Stadtinnere gespült wurde. Heute dient es als Erinnerung und als Museum.

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Vom Schiff aus sieht das zerstörte Haus ziemlich klein aus

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Mit der Arbeitskollegin von Malas Schwester

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Dieses Fischerboot landete mitten auf einem Häuserdach. Die dort lebenden Menschen konnten sich ins Boot retten und haben dadurch überlebt. Insgesamt hat das Boot 56 Menschen vor der Flutwelle gerettet.

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Mitten im Dorf dient dieses Schiff größtenteils als Kinderspielplatz

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Im Tsunamimuseum: Die Decke erinnert an ein Schiffsbug, an dem Schilder von allen Ländern hängen, die für den Wiederaufbau gespendet haben

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Die Namen einiger Verunglückter

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Jede der Kugeln steht wieder für eins der Spenderländer

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Dieser Durchgang macht einem erschreckend klar wie hoch die Wellen damals teilweise waren

Mala hat mir aber auch erzählt, dass der Tsunami, so schrecklich er auch war, auch Gutes für die Stadt gebracht hat. Vorher gab es viele Aufstände in der Gegend – eine Rebellengruppe wollte, dass die Region Aceh unabhängig wird und lieferte sich Schlachten mit der indonesischen Regierung. Nachdem Tsunami (bei dem einige der Anführer umkamen) legte sich die Situation wieder. Zudem ging es der Region vorher nicht so gut, nach dem Unglück wurde die Stadt nicht nur wieder aufgebaut, sondern auch direkt eine neue Infrastruktur gebaut und ein Wirtschaftsplan ins Leben gerufen, der die Stadt auch wirtschaftlich wieder stabilsiert hat.

Das ganze hat die Stadt den vielen Spendern Helfern weltweit zu verdanken. Um ihre Dankbarkeit zu zeigen, hat die Stadt den „Aceh thanks the world“-Park ins Leben gerufen. Ein großer Platz mitten in der Stadt, in dem Leute zusammen kommen sollen. In der Mitte ist ein großes Rasenstück zum Fußball spielen etc. Drumherum ist eine Laufstrecke, an der alle paar Meter ein großer Pflog aufgestellt ist, der jeweils eins der Spenderländer representiert. Zu sehen ist zum einen der Name des Staates mit Flagge und darunter die Worte „Danke und Frieden“ in der jeweiligen Nationalsprache. Ich fands eine sehr süße Idee, vorallem weil der Park auch sinnvoll genutzt wird (ich hab das erste mal Indonesier Sport treiben sehen und das bei einer Bullenhitze).

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Tsunamidenkmal im „Aceh thanks the world“-Park

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Vor dem deutschen Stein „Vielen Dank, Frieden“

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Mala vor dem malaysischen Stein „Terima Kasih dan Damai“

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Kherkhoff – Friedhof aus der holländischen Kolonialszeit mit gefallenen holländischen Soldaten, aber auch einige Indonesier liegen dort begraben (besonders schön: Die trocknende Wäsche auf den Büschen vorne)

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Im Hintergrund: Das Tsunamimuseum in Form eines Schiffes

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Gunongan, der Badepalast einer früheren Prinzessin

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Baiturrahman Grand Mosque – Sie hat den Tsunami wie durch ein Wunder ohne Schaden überstanden. Die Wellen wurden kurz davor niedriger und liefen aus, sodass die Moschee nicht getroffen wurde. Alle Menschen die sich dort hinein gerettet haben, haben überlebt.

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Wie ihr vielleicht schon auf einigen der Fotos gesehen habt, habe ich mal einen Tag ausprobiert wie es so ist mit Kopftuch rumzulaufen. Die Indonesierinnen waren komplett begeistert davon und haben mir geholfen es richtig zu binden. Ich wäre so „cantik“ (schön) und sähe aus wie Barbie (hab zwar noch nie ne weiße Barbie mit Kopftuch gesehen, aber gut)! Natürlich völlig übertrieben, aber ganz süß! In Indonesien sind Weiße ja generell immer so eine halbe Sensation! Mit Kopftuch war das nicht anders, auch wenn ich ein bisschen die Hoffnung hatte, mich damit etwas verstecken zu könne, aber dafür bin ich einfach immer noch zu weiß, ganz abgesehen von der gefühlten doppelten Größe eines durchschnittlichen Indonesier. Es wollten wieder hunderte Menschen mit mir ein Foto machen, mit Kopftuch wollten mich dann auch noch alle heiraten. Wer sich mal wie ein Promi fühlen will, sollte in ein indonesisches Dorf kommen. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich mit Kopftuch (zumindest hinten auf dem Motorrad) nicht mehr gaanz so doll auffalle wie ohne und das wenn, mich die Männer mehr mit Respekt anschauen. Generell ist es aber schon komisch mit einem Kopftuch rumzulaufen. Es ist schon ziemlich heiß, da man natürlich auch sonst lange Sachen anziehen muss, aber auf dem Boot und auf dem Motorrad war es beispielsweise ganz angenehm, da einem die Haare nicht so im Gesicht rumfliegen oder danach schwandig aussehen. Aber das jeden Tag tragen könnte ich mir trotzdem nicht vorstellen – manchmal möchte ich schon den Wind zwischen meinen Haaren spüren.

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Kopftuch-Selfie in der Fähre

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Vor dem deutschen „Dankstein“ im Tsunamimuseum

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Kopftuch am Abend. Mit Malas Schwester (2.v.l.), ihrem Mann (rechts) und deren Mutter(2.v.r.) und Großmutter (mitte)

An einem Tag sind Mala und ich auf eine der kleinen Inseln in der Nähe gefahren – Weh island, von den Lokals nur Sabang genannt. Wir waren dort Schnorcheln (das Highlight bisher) und haben in einem wunderschönen kleinen Hotel eine Nacht verbracht. Da Mala nicht schwimmen kann, haben wir uns fürs Schnorcheln einen guide besorgt. Und der war echt sein Geld wert. Wir haben eine Unterwasserkamera mitgebucht und er hatte es einfach drauf, damit schöne Bilder zu machen. Außerdem kannte er natürlich die schönsten Stellen, so hab ich auch das erste mal Clownfische oder wie dort alle sagen“Neeemo!“ und Kugelfische in echt gesehen. Nemo ist noch viel kleiner als ich dachte, aber gar nicht nur süß. Mala hat ihn beim spielen anscheined zu doll geärgert und sie daraufhin erstmal in die Hand gebisschen. Böser Nemo!

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Am Kilometer 0, dem westlichsten Punkt von Indonesien

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Unser Hotel mitten im Meer

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Auf zum Schnorcheln!

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So sexy!

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Wundervolle Unterwasserwelt!

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Neeemo

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Monströs vs. Winzig

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Spielen mit Nemo

Alles in allem mal wieder ein sehr gelungener Urlaub in einer doch anderen Kultur!

Als Abschluss noch eine Fotoserie: „Charlotte mit ihren neuen indonesischen Freunden“. Fast jeder wollte ein Foto mit mir machen, besonders als ich das Kopftuch getragen habe. Da die meisten kaum englisch konnten oder zu schüchtern waren, um mich direkt zu fragen, mussten meistens Mala und ihre Schwester dolmetschen. Oft haben auch die Freundinen für ihren Freund gefragt. Ich will nicht wissen auf wievielen facebook Fotos ich jetzt drauf bin („Ich und meine weiße Freundin“). Diese Fotos hier sind nur ein Bruchteil …

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Malas Schwester und ihre Arbeitskollegin durften dann auch mal

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Cameron Highlands und wieder ein Jahr älter

Es ist viel los im Mai, ich hab sowohl auf der Arbeit als auch an den Wochenende kaum ein bisschen „freie“ Zeit. Inzwischen ist es zumindest arbeitstechnisch ein bisschen ruhiger geworden, da das Jahrbuch endlich fertig ist und jetzt nur noch gedruckt werden muss. Ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Urlaubsmäßig ist aber immer noch viel los. Da ich immer noch auf Fotos warte, werde ich in diesem Eintrag ein bisschen überspringen und direkt vom letzten Wochenende und meinem Geburtstag berichten.

Zunächst einmal zu meinem Geburtstag. Eigentlich hat man im office an diesem Tag immer frei, aber da ein recht spontanes Office Meeting einberufen wurde, musste ich doch kommen. War dann auch gar nicht so schlecht, da zum Meeting jeder etwas zu essen mitgebracht hat. John und ich haben Kartoffelsalat gemacht, der wirklich gut war. So hatte ich dann ein leckeres Geburtstagsessen und konnte mir den nächsten Tag freinehmen. Theoretisch ist Geburtstag haben also nicht viel anders als in Deutschland. Abends war ich dann noch mit ein paar Kollegen etwas essen, in einem amerikanischen Restaurant, die sich mit Geburtstagskindern jedesmal einen Spaß erlauben. Nach dem Essen musste ich eine Rede halten, singen (und da bin ich ja bekannterweise ziemlich gut drin *hust*) und eine Kerze aus einem Meter Entfernung auspusten (noch so eine meiner Spezialitäten), bevor ich dann mein Dessert aufs Haus genießen durfte. Ein Woche später war ich dann mit ein paar anderen Leuten in einem anderen amerikanschen Lokal essen. Dort wurde das Geburtstagsdessert mit  Tanz und Gesang der Angestellten gebracht und ich durfte nur genießen. Man sollte also vorsichtig bei der Resaturantwahl sein 😉

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Mai Geburtstagskinder 🙂

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Das obligatorische Essenselfie 

Letztes Wochenende ging es dann zusammen mit John und Hendrik, einem Freiwilligen aus Penang in die Cameron Highlands, der höchsten Gegend in Malaysia und dementsprechend wehte dort auch ein kühles Lüftchen. Richtig deutsche Temperaturen da oben, sodass wir nachts bei angenehmen 15Grad Außentemperatur auch keine Klimanalage oder Ventilator brauchten. Einst Lieblingsurlaubsort der Engländer, baut man dort heute Tee und Erdbeeren an. Als beliebtes Touristenziel wird dann auch alles noch gut vermarktet, so kann man überall riesige kitschige Plastikerdbeeren bewundern und sämtlichen Ramsch wie Kissen, Magneten und Schlafanzüge mit Erdbeermuster kaufen. Davon abgesehen war es aber wunderschön mit den Teeplantagen und dem vielen Grün überall. John und ich kamen am Samstagmittag nach 4 Stunden Busfahrt an und trafen im Hostel dann auf Hendrik. Unser Hostel war wirklich gut und die Besitzerin super cool, sodass wir uns sofort wohl gefühlt haben. Wir machten uns dann auch sofort auf den Weg ins nächste Dorf und zu einem Wasserfall (das war zumindest der Plan), um den Tag dann doch noch etwas zu nutzen. So schön so gut, irgendwo auf dem Weg sind wir wohl falsch abgebogen und im Dschungel gelandet. Was am Anfang noch ganz cool war, wurde dann nicht mehr so witzig, da es immer später wurde und wir nicht wussten, wie lange es noch dauert. Theoretisch sollten Schilder den Weg anzeigen, aber einige Lokals haben diese verschwinden lassen, um sich ihre Jobs als Guides zu erhalten. Dazu kam, dass wir auch nicht so ganz für eine lange Dschungelwanderung ausgerüstet waren, ohne Wasser etc. Nach einer Weile begann es dann auch noch zu regnen und somit der Pfad immer matschiger. Nach ca. 3 Stunden hatten wir es dann aber doch noch geschafft, knapp vor Sonnenuntergang. So nachts alleine im Wald, ohne Wasser und mit nassen Klamotten wäre auch echt nicht so geil gewesen.

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Abends machten wir es uns dann im Wohnzimmer des Hostels gemütlich und haben uns das DFB Pokalfinale angeguckt (das macht Freude auf die WM …).

Am nächsten Tag war eigentlich eine Wanderung zur Aussichtsplattform auf dem Gunung Brinchang geplant. Doch aus Zeitgründen beschlossen wir mit dem Taxi hochzufahren. Zunächst ging es aber erstmal zu einer großen Teeplantage. Von dort war es aber gar nicht so leicht ein Taxi zu bekommen, da keiner Bock hatte mit seinem „neuen“ Wagen die löchrige Straße zum Gunung Brinchang hochzufahren. Schließlich nahm uns ein Gemüselaster mit. Nach einer kurzen, holprigen Fahrt wollte der Wagen aber nicht mehr anspringen und wir mussten den Rest der Strecke zu Fuß laufen.

Auf dem Gipfel erstreckte sich ein langer Steg von dem man hinab ins Tal schauen konnte. Leider haten wir etwas Pech mit dem Wetter und konnten nichts als weiß sehen. Es war aber trotzdem noch sehr beeindruckend, da wir quasi direkt über einer Wolke standen und es unten im Tal regnen hören konnten.

Der Weg herunter war dann auch nicht so einfach wie wir uns das vorgestellt hatten. Dank des Regens wollte uns kein Taxi den Berg herunter befördern. Also hieß es wieder zu Fuß runter laufen. Das ganze allerdings in einem Wettlauf gegen die Zeit, da Hendriks Bus bald abfahren sollte. Eine Stunde später, völlig durchnäßt, wieder zurück an der Teeplantage wollte uns immer noch kein Taxi mitnehmen. Die Ausrede: Stau! So langsam hatten wir echt Zeitnot, fanden aber immer nur Autos, die uns nur ein kleines Stück mitnehmen konnten. Im letzten Moment als wir schon fast aufgegeben hatten, fanden wir noch einen Fahrer, der uns endlich wieder zurück zum Hotel gefahren hat. Dank unserer netten Hostelbesitzerin hat es Hendrik dann auch noch pünktlich und im wahrsten Sinne des Wortes in letzter Minute in seinen Bus geschafft. 1,5 Stunden später hieß es dann auch für John und mich Abschied nehmen und wieder zurück nach KL. Die busfahrt war allerdings nicht so angenehm, da unsere Schuhe und Jacken immer noch ziemlich nass waren und wir dadurch im überklimatisierten Bus ziemlich gefroren haben. Was für ein Abenteuer!

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Teeplantagen

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Auf dem Weg nach oben

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Ueber den Wolken … nicht wirklich klare Sicht

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Es regnet, es regnet, die Erde wird nass

Das ganze nochmal aus Hendriks Sicht:

DIE KAMERONISCHEN HOCHLANDE.

 

 

Eine unerwartete Reise – Tioman

So richtig unerwartet war die Reise nicht, da ich das lange 1.Mai-Wochenende für einen Inseltrip nutzen wollte. Die Insel Tioman bot sich da besonders an, weil sie nicht ganz so weit von Kuala Lumpur entfernt ist, ca. 5 Stunden Fahrt bis zur Anlegestelle in Mersing an der Ostküste. So weit so gut, aber als ich dann gemeinsam mit meiner Kollegin Izyan nach einer Unterkunft gesucht habe, mussten wir leider feststellen, dass alle Hotels an diesem Termin bereits ausgebucht waren. Wir waren wohl nicht die Einzigen mit dem fantastischen Plan übers Wochenende wegzufahren. Nach drei Tagen rum telefonieren hatten wir dann aber doch noch Glück und haben ein freies Chalet gefunden – sogar mit Meerblick und bezahlen vor Ort! Dann aber das nächste Problem: Da anscheinend jeder an diesem Tag nach Tioman wollte, waren auch alle Fähren am 1. Mai restlos voll und man konnte keine Tickets mehr buchen. Schon vorher hatte ich das Gefühl, dass uns etwas von dieser Reise abhalten wollte und jetzt da auch noch alle Fährentickets ausgebucht waren … aber wir wollten es trotzdem versuchen und einfach auf gut Glück zur Anlegestelle fahren. Zur Not einfach in einem Fischerboot mitfahren oder so 😉 Und tatada … wir hatten tatsächlich Glück! Um 14.15Uhr erreichten wir die Fährstelle, nach mehrmaligem vergeblichem Nachfragen am Ticketschalter hatte schließlich eine Frau Mitleid mit uns und meinte wir sollen warten, sie kümmere sich darum. Um 14.28Uhr kam sie dann mit zwei Tickets für die allerletzte Fähre an diesem Tag – Abfahrtszeit: 14.30Uhr. Schnell das Auto geparkt, Rucksäcke raus und gerannt wie sonst was. Das Gate war eigentlich schon geschlossen, aber man hat uns dann doch noch durchgelassen. Ziemlich verschwitzt, aber glücklich machten wir uns dann schließlich auf den Weg nach Tioman! Und danach war es einfach nur großartig! Unser Chalet war wunderbar – sauber und mit direktem Meerblick vom Bett aus. Die Anlage war aber auch generell ziemlich cool. Es wird von einem britischen Ehepaar geführt, das sehr cool drauf ist und immer zu einem Pläuschen bereit ist. Das Konzept: Vertrauen! Keine Zimmerschlüssel und die Getränke etc. werden erst am Ende des Aufenthalt bezahlt. Sehr entspannt! Mit der Lage hätten wir es auch nicht besser treffen können. Am Juara beach (übersetzt Gewinnerstrand) ist es nicht so touristisch und überfühlt, dafür dauerts aber etwas um dort hinzukommen. Zwischen der Fährstelle und dem Strand liegt ein großer Berg. Die Fahrt zum Hotel war also ein kleines Abenteuer. Mit einem Jeep gings zunächst steil hinauf und dann auch wieder hinunter. Ein Höhenunterschied von ca. 500m. War eine witztige Fahrt, vorallem weil Izyan sich die Rückbank mit drei weiteren malaysischen Mädels geteilt hat, die ins selbe Hotel wollten. Lange Beine haben dann doch manchmal einen Vorteil ;).

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Auf dem Weg ins Hotel

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Kaum zu glauben: Mein erstes Handy Selfie! 

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Ein Träumchen

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Der Blick vom Bett aus 

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Die Hängematte ist nicht so ganz auf große Europäer ausgerichtet

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Freiwilligenjahr: Was meine Freunde denken, was ich mache … (copyright by dyrara)

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Schnorchelbootstour rund um die Insel: Das Rot im Gesicht hat sich zum Glück nicht gehalten

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Wasserfall

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Wunderschöne Unterwasserwelt (copyright by dyrara)

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(copyright by dyrara)

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Sonnenaufgang am Juara Beach (copyright by dyrara)

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(copyright by dyrara)

In der Nähe von unserem Hotel war auch das „turtle project“ untergebracht. Eine Initiative, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schildkröten zu schützen. Das Projekt ist gleichzeitig auch ein Hostel, deren Besucher dann als Freiwillige mithelfen, z.B. als Guide für Touristen etc. Die Hauptaufgabe ist es Schildkrötennester zu finden und dann in einen gesichterten Bereich in der Nähe des Projekts umzusiedeln, damit sie in Ruhe brühten können. Am ungeschützten Strand lauern nämlich viele Gefahren, meistens durch Raubtiere, aber auch durch Touristen oder Einheimische, für die Schildkröteneier eine Delikatesse sind mit der man viel Geld verdienen kann. Kurz bevor die Babies dann schlüpfen, werden sie wieder an die Stelle zurück gebracht an der sie gefunden wurden. Da Schildkröten zum Eier legen immer wieder an ihre Geburtsstätte zurückkehren, ist es wichtig, möglich viele Nester auf Tioman zu bewahren. Schildkrötenmütter legen ihre Eier in dunkle, ruhige Ecken, welche aufgrund des ansteigenden Tourismus nicht mehr so leicht zu finden sind. Das turtle project informiert deshalb auch die Touristen durch die Führungen im Projekt und Hinweise in Hotels und am Strand, z.B. nachts Lärm und unnötiges Licht zu vermeiden. Witziger Fakt: Ob aus dem Ei ein Weibchen oder Männchen entscheidet sich nach der Temperatur des Nestes. Brühtet das Ei bei einer Temperatur zwischen 24 und 30 Grad wird es männlich, bei heißer als 30 Grad wird es ein Weibchen. Durch die globale Erderwärmung tendiert die Population daher eher zu einem Weibchen Ueberschuss. Die Schildkröte ist aber in der Lage ihr Geschlecht zu wechseln, wenn ein Ueberschuss an einem Geschlecht besteht.

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Hinweisschilder am Strand

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Joe ist die einzige Schildkröte, die im Projekt behalten wurde. Sie ist blind und hat damit in der freien Natur kaum eine Ueberlebenschance, sodass sie im Projekt versorgt wird. Momentan wird auch noch an einem größen Tank für ihn gebaut.

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Das Dorf der Einheimischen

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Kajaktour am angrenzenden Fluss. es war so still, dass man sogar ein Blatt vom Baum fallen hören konnte.

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Auf dem Rückweg besuchten wir dann noch eine Hochzeit von Izyans ehemaligen Schulfreunden. Die beiden sind seid 11 Jahren ein Paar.

 

 

Der Countdown läuft …

Es war viel los in letzter Zeit, sodass der letzte Blogeintrag auch schon etwas her ist. Irgendwie beunruhigt mich die kleine Zahl rechts oben in der Ecke, die mich jedesmal unsanft darauf aufmerksam macht, dass es wirklich nur noch 2 Monate sind. Und gleichzeitig noch soviel Pläne, was ich alles noch machen will. Mein Terminkalender ist voll – fast jedes Wochenende bis zum Schluss verplant. Es wird nochmal nach Indonesien gehen, nach Kambodscha und auf eine der wunderschönen malaysischen Inseln – und das sind nur die größeren Trips. Dann versuche ich noch so ganz nebenbei meine Bachelorarbeit vorzubereiten und mich für diverse Masterstudienplätze zu bewerben. Life at its best, aber manchmal auch ein harter Kampf zwischen Pflicht und Vergnügen!

Dann aber erstmal zu den vergangenen Trips: John und mich hat es wieder nach Singapur verschlagen. Da unser Visum leider nicht rechtzeitig verlängert werden konnte, mussten wir nochmal ausreisen. Es war aber auch gar nicht so schlecht, nochmal nach Singapur zu fahren. Man ist Europa da irgendwie näher. Die Zugfahrt dorthin war allerdings nicht so ein Vergnügen. Da wir ziemlich spontan gebucht haben, waren nur noch die schlechten Sitze übrig – hart, zu kurze Rückenlehnen und generell zu wenig Platz. Ganz zu schweigen davon, dass irgendwann der gesamte Strom ausgefallen ist, samt Klimaanlage, und wir daraufhin 2 Stunden auf einem verlassenen Bahnhof irgendwo im nirgendwo steckengeblieben sind. Zum Glück war ich zu müde um mich zu sehr darüber aufzuregen. Ein bisschen war ich sogar froh, weil das helle Neonlicht endlich aus war. Nach 12 Stunden Fahrt kamen wir dann endlich in Singapur an, etwas müde und mit steifem Nacken. Wir sind tagsüber mit dem Touristenbus herum gefahren (die einfachste Art überall hinzukommen) und haben die Stadt einfach nochmal auf uns wirken lassen. Es war angenehm kühl, so eine leichte Brise kann mal richtig gut tun. Abends wurde das ganze dann mit einem Bierchen und dem besten Sangria  begossen (vielleicht war er aber auch nur so unglaublich gut, weil ich in Malaysia ja quasi auf Entzug bin). Am nächsten Tag hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen, nur noch ein bisschen durch die Straßen Litte Indias gebummelt und dann gings auch wieder mit dem (leider wieder unglaublich schlechten) Zug zurück nach KL. Einen neuen Stempel haben wir trotzdem nicht bekommen, weil unser Visum noch 5 Tage gültig war …

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Chinatown

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Merlion – das Wahrzeichen von Singapur, halb Löwe halb Fisch

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Moschee in Little India – ich durfte sogar ohne Kopftuch rein

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… zum Glück habe ich genau über den Zeitpunkt, an dem das Visum auslaufen sollte, Urlaub gebucht, sodass ich genau passend ausgereist bin. Es ging nach Krabi, Thailand mit 5 Austauschschülern von AFS, die mich gefragt haben, ob ich sie quasi als Aufpasser bei diesem Trip begleite. Den Bericht dazu gibt es später, da ich noch auf die Fotos warte.

Dann mal wieder ein kleiner Beitrag zum Thema Essen. Essen hat hier, wie ich ja auch schon in früheren Beiträgen erwähnt habe, einen sehr hohen Stellenwert. Malaysier lieben Essen und sind stolz auf ihre Essenskultur. Für gutes Essen steht man auch mal gerne stundenlang an oder fährt kilometerweit zum besten Cheese Naan, Laksa, Nasi Lemak etc. Am Ostersonntag bin ich also zusammen mit ein paar meiner Kollegen zum „Food Hunting“ (Essensjagd) gegangen, also den ganzen Tag non-stop essen, essen, essen. So weit mussten wir aber gar nicht fahren. Nach dem Ostergottesdienst, der mal wieder ziemlich laut und bunt war, haben wir uns in KL’s Szeneviertel Bukit Bintang auf die Suche nach gutem und außergewöhnlichem Essen gemacht.

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Ostergottesdienst

1. Stopp Japan (Teppanyaki): Es war sehr cool die Köche direkt bei ihrer Arbeit zu beobachten und mein „Garlic Maushroom“ Menü war auch auch richtig lecker. Ein tolles Osteressen!

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2. Stopp Jemen (Coffee Stain): Der Kaffee selbst ist zwar nicht aus dem Jemen, dafür aber die Idee der Cool Cubes – Eiswürfelkaffee, der quasi aufgebrüht wird, wenn man ihn mit heißer Milch übergießt. Sehr cooles Konzept und auch sehr lecker.

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Cool Cubes

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Eine kleine österliche Botschaft

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Heiße Schokolade mit 3D-Art

3. Stopp Ungarn (Kürtös): Als Nachtisch gabs Kürtös, eine süße Teigrolle in verschiedenen Geschmacksrichtung. „Nutella Walnut“ war sehr gut.

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4. Stopp Indien (Cheese Naan): Zum Abendessen das beste Cheese Naan in Town. Wie immer seeehr gut und käsig.

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5. Stopp China (Dim Sum): An dem Tag haben wir es nicht mehr geschafft, sodass das Food Hunting am Montag weitergeführt werden musste. Es war natürlich wieder sehr lecker mit Hühnchen, Gemüse und Spinat Dim Sum.

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Soviel erstmal zu mir. Ich hoffe, ihr hattet schöne Osterfeiertage und konntet die Sonne genießen, die ich euch hier extra rübergeschickt habe.

 

Von gemischten Gefühlen, historischen Städten, Elefanten und anderen Tieren

Ich stelle immer wieder mit Entsetzen fest, dass es wirklich nur noch 3 Monate hier sind. Es sind sehr gemischte Gefühle, da ich mich einerseits natürlich auch freue wieder Nachhause zu kommen und meine Freunde und Familie wieder zu sehen, aber andererseit komme ich hier gerade erst so richtig an. Ich bin gerade von vielen tollen Leuten umgeben, die ich ziemlich vermissen werde. Es stimmt was uns die Teamer auf der Vorbereitung immer wieder gesagt haben, dass man eigentlich erst nach ca. 6 Monaten richtig angekommen ist. Mein Kalender ist voll mit Events und Trips zu Orten, die unbedingt noch sehen will bevor ich gehe und natürlich nicht alle werde besuchen können. Bis zu meinem Abflug am 1.Juli hab ich fast schon jedes Wochenende verplant und hab sogar noch 1,5 Urlaubstage frei, die es zu verplanen gilt. Hinzu kommt dann noch die anstehenden Bewerbungen für einen Masterstudienplatz und die Vorbereitung auf meine Bachelorarbeit (Hab ich mir ja gar nicht etwas zuviel vorgenommen oder so). Ein Jahr ist dann doch kürzer als es manchmal scheint – ich saß doch gerade noch im Flieger nach Malaysia und schwupps gehts auch schon wieder zurück!

Eine der Städte, die noch auf der „Will ich sehen, bevor ich abreise“-Liste stand, ist Melaka, ein historisches Städtchen ca. 1,5 Stunden von Kuala Lumpur entfernt. Dank des klug gewählten Wochenendes direkt zu Schulferienbeginn brauchten wir aber stattdessen 5 Stunden. Ich bin zusammen mit meiner Kollegin Izyan, John und Jed mit dem Auto dorthin gefahren. Melaka (oder englisch: Malacca) ist wirklich eine sehr schöne Stadt mit vielen historischen Gebäuden und wurde deswegen auch zusammen mit Penang von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Melaka hat eine lange Geschichte aufzuweisen, auf die ich jetzt nicht allzu lang eingehen will, nur soviel: Die Stadt wurde aufgrund ihrer guten Lage, direkt an der Straße von Malacca, heute meistbefahrenste Seestraße, zunächst von Portugiesen, dann von Niederländern und schließlich bis zur Unabhängigkeit von Engländern kontrolliert. Besonders die Einflüsse der Portugiesen und Holländer ist auch heute noch im historischen Zentrum zu erkennen.

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Die Fahrradtaxis findet man überall, besonders beliebt mit überlauter Musik – malaysisch traditionell oder Kirmestechno (richtig romantisch). Das Design wird übrigens vom Tourismusbüro Melaka vorgegeben und jedes Jahr gewechselt. Motto dieses Jahr: Hello Kitty. Manchmal auch noch mit übergroßer Kakerlake auf dem Dach …

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Welcome to Holland!

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Berühmter malaysischer Bodybuilder

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Der berühmte Jonker Walk erwacht nachts zum Leben

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Typische Nyonya Häuser. Nyonya sind Chinesen-Malay Mixe, meist muslimisch, die ursprünglich aus Melaka stammen.

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West meets East – wir haben uns an der Hostelwand verewigt!

Eine Woche später stand das nächste Ziel auf der Liste: Das Elefanten Reservat in Kuala Gandah, ca. 2 Autostunden von Kuala Lumpur entfernt. Zu dritt (Izyan, John und ich) machten wir uns auf den Weg und schon die Strecke war richtig schön. Wundervolle Natur überall. Das Reservat war dann auch sehr schön gemacht, mit einer kleinen Parkanlage und einem weitläufigen Land für die Elefanten. Nachdem wir uns einen Film über die Rettung der Elefanten in das Reservat angeschaut haben, machten wir dann uns auf zum Elefantenfüttern. Die Elefanten kommen zum größtenteil aus Malaysia, aus Gebieten in denen der Dschungel immer mehr gerodet wird und so ihr Lebensraum verloren geht. Füttern konnte man die kleinen Elefanten, zwischen 5 und 13 Jahren alt (Elefantenjahre kann man in etwa mit Menschenjahren gleichsetzten). Anschließend konnten wir dabei zusehen wie die großen Elefanten gebadet wurden und später wurden diese dann auch noch dem Publikum vorgestellt und haben ein paar Tricks gezeigt. Einige hatten auch einige Verletzungen aus früheren Jahren, einer hatte z.B. keinen Schwanz mehr, wegen eines Kampfes mit einem Tiger als er noch klein war und ein anderer Elefant hatte nur noch einen Stoßzahn aufgrund einer bakteriellen Infektion durch die ihm auf der einen Seite keiner gewachsen ist. Da wird die „Badetour“ gebucht hatten, hat uns ein Guide ein bisschen rumgeführt und uns viele Dinge über Elefanten erzählt und anschließend durften wir dann in den angrenzenden Fluss und einen der kleinen Elefanten waschen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich habe viel über Elefanten gelernt. Im Anschluss sind wir dann noch zum nahegelegenen Deerlandpark gefahren, eine Art Tierpark.

Zum Schluss bleibt mir also nur noch zu sagen: Saya sayang gajah (Ich liebe Elefanten)!

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Elefanten füttern mit Zuckerrohr und Papaja

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Die Erwachsenenelefanten auf dem Weg zum Baden

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Einer der Elefanten hat während des Bades auch erstmal gemütlich ins Wasser gekackt und wir durften in dem Wasser dann später noch den kleinen Elefanten baden. Lecker!

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Wir mit Pandan 🙂 – erstmal kräftig abschrubbeln … Elefant müsste man sein!

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3 – 2 – 1 … Wasser Marsch! Gerade wo ich dachte, dass man ja gar nicht soo nass wird

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Nass und glücklich!

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Rehe füttern im Deerland Park

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Posen mit Schlange. War schon etwas gruselig…

Update

Mal ein kleines Update zur momentanen Lage hier. Zunächst einmal die Hitze. Es ist schon seit Wochen sehr sehr heiß hier und zwar ungewöhnlich heiß für Malaysia. Jetzt nicht so 40Grad heiß, aber schon so das es draußen kaum noch auszuhalten ist. Noch nicht mal nur wegen der Hitze (es schwankt hier momentan so zwischen 33 und 35 Grad), sondern auch wegen dem zunehmenden Dunstschleier, der sich über die Straßen gelegt hat. Es hat schon wochenlang nicht mehr geregnet und das ist schon ziemlich unnormal in Malaysia. Die heftige Regenzeit ist zwar vorbei, aber trotzdem regnet es immer mal wieder – nur in letzter Zeit halt nicht. Das Schlimme daran ist, dass der Wasserstand in ganz Malaysia ein kritisches Level erreicht hat – so kritisch, dass in den Ballungszentren jetzt sogar zeitweise das Wasser abgestellt wird um Wasser zu sparen (das erste Mal in Malaysia – es war noch nie so schlimm). So auch in KL und Umgebung. In meiner Gegend wurde es auch schon ein paar angekündigt, aber bis jetzt hatte ich (warum auch immer) zum Glück immer noch fließendes Wasser. Durch den fehlenden Regen haben sich auch noch die ganzen Abgasse in einer riesigen Dunstglocke über KL gelegt, sodass jetzt viele Leute nur noch mit Maske vor die Tür gehen und auch ich vermeide es inzwischen oft nach draußen zu gehen und wenn mit möglichst einem Tuch vor Mund und Nase. Die malaysische Regierung versucht es jetzt mit Cloud Seeding, um künstlichen Regen zu erzeugen, aber das hat bis jetzt noch nicht so wirklich gut hingehauen. Außer mal einem kleinen Schauer ist noch nicht wirklich viel Regen runtergekommen. Ich bringe immer noch jeden Tag meinen Schirm mit ins Büro, obwohl es wohl leider nicht so wirklich nach einer Besserung aussieht. Da wird einem noch mal viel mehr bewusst wie wichtig Regen ist, vorallem in einem warmen Land. 20140302_175257 Buschfeuer in der Nähe meiner Wohnung 20140313_180928 So sieht es hier momentan tagsüber aus

Dann habt ihr bestimmt von dem verschwunden Flugzeug von Malaysian Airlines MH370 gehört. Es ging weltweit durch alle Medien. Die Menschen natürlich sehr betroffen gemacht, da auch einige Leute in der Maschine kannten. Am Samstag als es passiert ist war ich bei einer Freundin zuhause und deren Mutter kannte auch jemanden im Flugzeug, deswegen war die Stimmung an diesem Tag auch ein wenig gedrückt. Wir haben ständig Nachrichten geschaut und auf Neuigkeiten gewartet. Was den Leuten hier aber enorm hilft ist ihr Glauben – ob es jetzt Muslime, Christen oder Hinduisten sind. Durch den Hashtag #prayforMH370 (bete für MH370) hat den Gedanken ins Internet gebracht. Und auch über eine Woche nach dem Unglück ist er allgegenwärtig – auf großen Plakatwänden, in Geschäften und Malls oder auch anstelle des Namens auf Starbucksbechern. Die menschen hier haben noch nicht aufgegeben an Wunder zu glauben. Einige sind hier der festen Ueberzeugung, dass die Menschen an Bord noch leben und warten nur darauf, dass die Verantwortlichen das Flugzeug finden. Dafür beten sie jeden Tag, auch wenn sie keine Verwandten oder Freunde an Bord hatten und vertrauen fest auf Gott.

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Es gibt auch eine andere Seite dieser Katastrophe und das ist die malaysische Regierung sowie Verantwortliche der Flugsicherung und der malaysischen Airline und deren Umgang mit der weltweiten Presse. Meiner Meinung hat diese Situation gezeigt wie unfähig die malaysische Regierung ist mit so einer Krisensituation umzugehen. Es gibt zwar alle 5 Stunden eine neue Pressekonferenz, aber so wirklich was neues gibts da immer nicht. Es wird viel drumherum geredet oder es kommen unklare Antworten. Regierungssprecher und Verantwortliche sind hier nicht wirklich kritsiche Fragen gewohnt, da die Medien größtenteils von der Regierung kontrolliert werden oder hohen Tieren in der Politik gehören. Da nun aber auch ausländische Journalisten von BBC oder CNN zugegen sind, wirken sie sehr unsicher und können nicht wirklich auf die kritischen Fragen der internationalen Presse antworten, die die Vorhergehensweisen der Regierung in Frage stellen. Das Thema wird hier sehr stark unter den Malaysiern diskutiert und vielen ist das Verhalten der Regierung schlichtweg sehr peinlich. Vorallem nach dem Bilder von einem ranghohen Politiker aufgetaucht sind, wie er versucht die verlorene Maschine auf spirituelle Weise zu orten, indem er beispielsweise zwei Kokosnüsse in die Luft hält oder sich symbolisch zwei Bambusrohe wie ein Fernglas vor die Augen hält, um die vermissten Menschen an Bord zu finden. Den Artikel dazu gibts hier. Viele haben sich im Internet darüber lustig gemacht und das Bild auf vielfältige Weise verändert oder zum Beispiel mit Lego nachgestellt (s.u.). Aktionen wie diese schaden natürlich dem weltweiten Image von Malaysia und es hagelt vielfach Kritik aus dem Ausland über die Vorhergehensweise der Verantwortlichen. Es ist ein bisschen schade, weil Malaysia so viel mehr zu bieten hat und nur weil die Regierung jetzt so Mist baut, man durch die Medien ein negatives Bild bekommt.

bomoh bomoh aircraft (2) Und die Lego-Verarsche: Bilsly7CUAABGB4

Dann noch zu meiner Arbeit. Es läuft immer noch sehr gut. Ich bekomme viele eigene Projekte und hatte auch die Möglichkeit als Teamer mit zu Camps von Austauschschülern zu fahren oder auch künftige Schüler auf ihren Auslandsaufenthalt in Deutschland vorzubereiten. Wenn man dann den Schülern von Deutschland erzählt und sie dabei so euphorisch gucken, ist es schon ein gutes Gefühl und ich hab richtig gemerkt, wie schön Deutschland auch sein kann und wie vielfältig. Das wird hier von vielen sehr geschätzt. Ein bisschen geschockt waren die Schüler aber schon als wir ihnen erzählt haben, dass man in Deutschland für das downloaden von Filmen bezahlen muss und alles andere illegal ist. Sie waren richtig entsetzt, weil sie ja auch das deutsche Fernsehen erstmal nicht so gut verstehen. Ist ja alles auf deutsch. „Was sollen wir denn dann den ganzen Tag machen?“, oh man! Hier ein Foto von den Erwartungen der malaysischen Austauschschüler an Deutschland:

20140111_105955 IMG_2322 Midstay Camp Schüler Gruppe 2 

20140114_114315 Interkulturelles Spiel

IMG_2321 Crazy Teamer

1000242_10152127250862801_327290784_n Kampung (Dorf) Aktivität – Besuch in der „kuih bahulu“ Fabrik (kleine süße Küchlein, schmecken ein bisschen wie Madeleines)

Ansonsten muss ich letzter Zeit viel neue Flyer und Broschüren designen, da jetzt die Roadshow Season angefangen, also die Zeit in der Leute von AFS in die Schulministerien und ausgewählte Schulen in jedem Staat gehen, um dort das AFS Programm vorzustellen. Und dafür musste ich auch noch einen neuen Exchange Guide kreieren, quasi einen Katalog der über die einzelnen Programme informiert und wie man sich bewerben kann etc. Und bald steht dann auch das neue Jahrbuch an, indem ich 83 Leute unterkriegen muss. Es wird auch mein Jahrbuch werden, deswegen muss ich mir natürlich besonders Mühe geben ;). Also einiges zutun ihier momentan. Es wird also (fast) nie langweilig!

Noch mehr Religion! Moscheetour & das Kirchenerlebnis

Unglaublich aber wahr, ich war erst nach 5 Monaten hier in Malaysia in einer Moschee. Woran das genau gelegen hat, weiß ich nicht genau, wo doch hier so viele rumstehen. Wahrscheinlich war die Hemmschwelle immer zu groß ohne einen Muslimen dort hinein zu gehen. Unser Moscheeerlebnis in Surabaya, Indonesien, wo wir die Attraktion in der Moschee waren und sich niemand so sicher war, ob wir als Nicht-Muslime jetzt überhaupt rein dürfen, hat das ganze wohl auch noch verstärkt. Dabei ist es besonders in KL ziemlich einfach eine Moschee zu besichtigen. Außer zu bestimmten Zeiten, an denen man nur zum Beten hinein kommt, sind sie für Besucher jeder Religion zugänglich. Alle die nicht richtig gekleidet sind (heißt, alles bis auf Füße, Hände und Gesicht bedeckt), bekommen lange Umhänge mit Kaputze oder auch nur ein Kopftuch, wenn der Rest stimmt. Bis auf die Gebetshalle kommt man als Nicht-Muslim also problemslos in jeden Teil der Moschee.

Im Zuge einer Stadttour für die neuangekommenen Austauschschüler und volunteers, kam ich in den Genuss meine erste Moschee in Malaysia – die Masjid Jamek in der Nähe von China Town in Kuala Lumpur – von innen zu betrachten und es sollte nicht die Letzte sein. Wir beschlossen kurzerhand eine Moscheetour zu machen, um uns auch noch weitere schöne Moscheen in der Umgebung anzugucken und da eigentlich alle Moscheen in Malaysia schön sind und es so viele rund um KL gibt, begrenzten wir es dann auf die Größten und Berühmtesten.

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Das Arrivalcamp SH14 mit Teamern

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Der schiefe Turm von KL? – nicht ganz, da hat nur jemand die Kamera schief gehalten 😀

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Mit Mala und Jed, zwei returnees (Wiederkehrer) aus Deutschland und den USA

Die erste Moschee auf unserer List war die Masjid Negara (National Mosque), die zwischen 1963 und 1965 gebaut wurde um die Unabhängigkeit Malaysias zu demonstrieren, als Symbol für die Einheit des Landes und die multikulturelle Harmonie. Außerdem wollten die Muslime Allah mit dieser Moschee für das friedliche Erreichen der Unabhängigkeit danken, die ohne jedes Blutvergießen vollzogen wurde.

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Der Turm soll einen gefaltenen Regenschrim darstellen, während die Kuppel einen Geöffneten symbolisiert.

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Ich hab mich ein bisschen gefühlt wie ein Pferd mit Scheuklappen, da ich nur geradeaus gucken konnte. Komisches Gefühl mit Kopftuch rumzulaufen und es ist auch noch so unglaublich heiß darunter.

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Die Gebetshalle – nur für Muslime zu betreten.

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Mit Jed und John

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Gräber von Primeministern und Vize-Primeministern

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Nächster Tag – nächste Moschee: Die Putra Moschee in Putrajaya, dem Regierungssitz von Malaysia. Diese Moschee ist noch sehr neu, sie wurde zwischen 1997 und 1999 gebaut. Die meisten Moscheen in Malaysia sind noch nicht so alt, weil viele erst nach der Unabhängigkeit 1957 gebaut wurden.

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Der Regierungssitz des Primeministers

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Frisch gebackene Collegeabsolventin 😀 – erinnert zumindest daran

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Die Gebetshalle

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Die Kuppel

Als nächstes ging es zur Masjid Sultan Salahuddin Abdul Aziz Shah oder auch einfacher nur blaue Moschee. Es ist die größte Moschee in ganz Südostasien. In diese Moschee kam man nur mit einem kostenlosen Führer, der uns viel über die Moschee erzählt hat.

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Diesmal passend zur Moschefarbe in blauem Kopftuch. Ich bevorzuge aber echt die selbstgewickelten Schals als Kopftuch und nicht diese Festen. (btw: die Fliesen im Hintergrund wurden im Mittleren Osten hergestellt, aber mit malayischem Design. Generell ist die Moschee ein Mix aus Mittlerem Osten und malaysischem Design.)

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Besonders beeindruckt hat mich diese besondere Stille in den Moscheen, auch wenn sie nahe einer großen Straße liegen, ist es oft sehr ruhig

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Ein alter Koran (wie alt hab ich vergessen) in einer Vitrine, unser Führer hat uns dann direkt auch mal vorgemacht wie sich das anhört, wenn man daraus liest. Es ist so ein melodischer Sprechgesang.

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Nach der kleinen Moscheetour fuhren wir noch zu einem kleinen Streetartviertel in der Nähe.

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Dann noch zu meinem Kirchenerlebnis. Ich war natürlich neugierig wie ein Gottesdienst in Malaysia so aussieht. Bisher hatte ich ja nur einen an Weihnachten in Indonesien mitgemacht und der hat sich bis auf die Sprache nicht sonderlich viel von einem deutschen Gottesdienst unterschieden. Eine Kollegin aus dem AFS-Büro hat John und mich dann mal eingeladen mit in ihre Kirche zu kommen und diese Einladung haben wir dann natürlich sofort angenommen und sind direkt am nächsten Sonntag mitgekommen. Und das was wir dort erlebt haben, war vielmehr ein buntes Konzert als ein normaler Gottesdienst. Die Kirche war auch keine richtige Kirche, sondern mehr ein Veranstaltungssaal. Vor dem Gottesdienst wurde ein Countdown auf riesigen Leinwänden abgezählt und dann began das „Konzert“. Ein bunter Mix aus Lichtershow und popigen Tönen, das ganze noch unterstützt durch moderne Videos, die in etwa die gesamte Bibel wiedererzählt haben. Dazu noch der australische Pfarrer, ohne Talar dafür aber in Jeans und Hemd gekleidet, der so schnell und euphorisch geredet hat, dass ich ihn kaum verstanden habe. Während er geredet hat, natürlich mich feierlicher Musik unterlegt, sind einige wie in Trance mitgeschwungen und haben die Arme in die Luft gestreckt, ab und zu auch mal ein zustimmendes „Yes!“ oder „God loves me!“ im Chor gerufen. Es gab auch keinen Altar, nur eine riesige Bühne auf der sich alles abgespielt hat. Irgendwann dann zwischen Liedern, dem Pfarrer und den Videos, der Aufruf: „Und jetzt holt alle eure Bibeln raus!“ Und es haben alle ein Bibel aus ihrer Tasche geholt, entweder gedruckt oder als Bibel-App auf dem Tablet/Smartphone, und haben im Chor daraus laut vorgelesen. John und ich hatten unsere jetzt leider nicht dabei, aber glücklicherweise wurde die zulesende Stelle auch nochmal groß auf die Leinwand projiziert. Also technisch hinterher ist hier keiner. Am Ende sind viele nach vorne zur Bühne gelaufen, haben sich theatralisch auf den Boden geworfen, sich gegenseitig an den Händen gefasst und angefangen zu weinen. Das ganze hat mich doch schon ziemlich geflasht! Es war einfach so anders als das, was ich sonst so aus der Kirche kenne, mehr so wie ein Gospelkonzert. John und ich haben dann gegen Ende auch noch eine kleine Geschenktüte bekommen, weil wir zum ersten Mal da waren (mit einer Flasche Wasser, M&Ms, einem Kugelschreiber, Notizblock und einer Infobroschüre). Im Anschluss gab es dann so etwas wie Kirchencafe, es gab viele superleckere Häppchen und ein paar motivierte Freiwillige, die uns ständig noch mehr angedrehen wollten und uns Getränke gebracht haben. Daraus sind aber auch einige coole Gespräche entstanden. So weiß ich jetzt auch, dass zu diesem Gottesdienst jede Woche immer rund 300 Leute kommen und es werden immer mehr. Schon der Wahnsinn, auch wenn man bedenkt, dass es in dieser Gegend einige Kirchen gibt. Durch die ganzen Videoeinlagen etc merkt man auch, dass es eine sehr junge Gemeinde ist, aber auch den Aelteren gefällt das konzept sehr gut. Wir haben so viele junge Menschen getroffen, die sich wahnsinnig engagieren. Da es jedes mal so viele Besucher gibt, braucht man auch immer viele Helfer, die einem zum Platz weisen, die Willkomenstütchen verteilen, mit den Häppchen rumgehen und auch hinterher für Fragen bereit stehen. Ich fand es auch mal sehr inspirierend zu sehen wie es in anderen Kirchengemeinden in anderen Ländern so zu geht und werde dort sicherlich nochmal öfters vorbeischauen!

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